Du möchtest ins Pentesting einsteigen, weißt aber nicht, welches Betriebssystem du dafür nutzen sollst?
Kein Problem – ich selbst studiere Pentesting und habe daher einen schönen Vergleich für dich vorbereitet, damit du den passenden Einstieg findest:
Kali Linux – Beliebtes Betriebssystem für Anfänger in Pentesting
Wenn du viele Anleitungen, YouTube-Videos und Kurse wie den OSCP nutzen willst, ist Kali eine sehr gute Wahl. Es bringt hunderte vorinstallierte Tools mit und ist weit verbreitet.
Gut für dich, wenn:
- Du dich aufs Penetration Testing fokussierst
- Du bereit bist, ein bisschen Linux zu lernen
- Du eine große Community schätzt
Parrot OS – Allheillösung
Parrot ist leichter, schneller und einsteigerfreundlicher als Kali – und eignet sich auch für den Alltag. Es hat eine schöne Oberfläche, kommt mit Datenschutz-Tools und läuft super in VMs oder auf älterer Hardware.
Gut für dich, wenn:
- Du Pentesting + normales Arbeiten kombinieren willst
- Dir Datenschutz und ein leichter Desktop wichtig sind
- Du neu bei Linux bist, aber gerne lernst
BlackArch – Nur für Fortgeschrittene
BlackArch hat die meisten Tools, aber ist nicht für Anfänger gedacht. Die Installation läuft über die Kommandozeile, es gibt keine bunte Oberfläche, und du brauchst gute Linux-Kenntnisse. Ich würde sagen, diese Distribution ist enorm schwer für Einsteiger.
Meine ehrliche Empfehlung:
Lerne zuerst mit Kali oder Parrot die Grundlagen des Pentesting und den Umgang mit Linux. Wenn du dich sicher fühlst und tiefer einsteigen willst, kannst du später zu BlackArch wechseln – aber nicht als erstes System.
Gut für dich, wenn:
- Du bereits fundierte Kenntnisse mit Kali Linux oder vergleichbaren Pentesting-Umgebungen hast
- Du auf der Suche nach sehr spezialisierten Tools bist, die in anderen Distros fehlen
- Du ein Power-User bist, der mit CLI-basierten Setups, Rolling-Releases und manueller Konfiguration vertraut ist
| Kriterium | Kali Linux | Parrot OS | BlackArch Linux |
|---|---|---|---|
| Benutzerfreundlichkeit | Kali: GNOME/Xfce-Desktop (grafisch) mit vielen Tools, relativ intuitiv bedienbar. Die OffSec-Dokumentation warnt jedoch, dass Kali vor allem für erfahrene Pentester gedacht ist und für absolute Linux-Neulinge weniger geeignet. | Parrot: Standardmäßig MATE-Desktop (leichte GUI), bewusst einsteigerfreundlich konzipiert. Installation und Bedienung sind einfach gehalten. Parrot kombiniert Pentesting- und Alltagsfunktionalitäten in einem Desktop. | BlackArch: Sehr minimalistischer Arch-Linux-Unterbau (häufig Openbox/CLI). Kaum grafische Hilfen; die meisten Einstellungen erfolgen per Kommandozeile. Nicht einsteigerfreundlich – für Anfänger ist ein hoher Linux-Vorkenntnis erforderlich. |
| Anzahl/Vielfalt vorinstallierter Tools | Kali: Ca. 600 Pentesting-Tools ab Werk (Metasploit, Wireshark, Aircrack-ng u.v.m.). Große Auswahl an offensiven Sicherheitstools. | Parrot: Bietet ebenfalls über 600 Tools, darunter offensive und defensive/forensische Anwendungen. Fokussiert auf Vielseitigkeit (Pentesting + Anonymität). | BlackArch: Extrem umfangreich – Repository mit 3000–3700 spezialisierten Tools. Sehr umfassend, insbesondere für Netzwerksicherheit und Forensik. Der Slim-ISO enthält nur Grundsystem, viele Tools werden nachinstalliert. |
| Systemressourcen | Kali: Standard-GNOME ist relativ ressourcenintensiv. (Es gibt leichtere Varianten wie Xfce oder Kali-Light, falls nötig.) | Parrot: MATE-Desktop ist schonender (niedrigerer RAM-Verbrauch). Gut geeignet für ältere Rechner oder virtuelle Maschinen. | BlackArch: Sehr leichtgewichtig im Basisaufbau – minimaler Overhead. Die vollständige Tool-Sammlung führt zu großem Speicherbedarf, daher wird oft das schlanke ISO empfohlen. Insgesamt benötigt es aber weniger Ressourcen als Kali mit GNOME. |
| Stabilität | Kali: Von Offensive Security gepflegt – gilt als stabil und zuverlässig. Regelmäßige, getestete Updates sichern Stabilität und Sicherheit. | Parrot: Debian-basiert (aktuell „Testing“-Zweig); insgesamt stabiler Alltag als Kali (Schnellere Updates als Kali). Durch dualen Fokus kann es etwas mehr Änderungen geben, ist aber solide. | BlackArch: Rolling-Release-Modell (dauernd aktuell). Macht neueste Tools verfügbar, erhöht aber das Risiko von Bugs. Community-getriebene Updates können gelegentlich zu Instabilitäten führen. |
| Alltagstauglichkeit | Kali: Eher nur Pentesting/Forensik. Standardmäßig wird als Root (Administrator) gestartet, was für allgemeines Surfen/Arbeiten unsicher ist. Keine Office-Software standardmäßig. | Parrot: Multitasking-freundlich – Neben Security-Tools enthält es normale Desktop-Anwendungen (Browser, Office, Entwicklungs-Tools). Home-Edition gezielt für Alltag/Software-Entwicklung. Standardbenutzer statt Root (höhere Sicherheit im Alltag). | BlackArch: Praktisch nicht alltagstauglich. Minimal installiert, kaum vorinstallierte GUI-Apps für Büro oder Internet. Fokus liegt komplett auf Penetration-Tools. Für Surfen oder Office müsste man nachträglich Software ergänzen. |
| Community/Support | Kali: Sehr große, aktive Community und Entwickler-Unterstützung. Viele Foren, Tutorials, Bücher (z.B. OSCP-Kurse) sind verfügbar. | Parrot: Wachsende Community (ca. 200k Nutzer). Guter Support über Forum und Dokumentationen. Community kleiner als bei Kali, aber ansprechbar. | BlackArch: Kleiner, spezialisierter Community-Kreis. Support hauptsächlich über Arch- und BlackArch-Foren, IRC oder Wiki. Kein großes professionelles Support-Team – Hilfe erfolgt meist Community-basiert. |
| Installation | Kali: Einfacher grafischer Installer (Debian-Standard) und Live-Images. Weitreichende Anleitung im Netz. | Parrot: Ebenfalls einfacher Debian-Grafikinstaller. Live- und VM-Abbilder erleichtern den Start (auch mit voreingestellten Tools). | BlackArch: Komplexer Installationsprozess. Start meist mit Slim-ISO, dann manuelles Setup (Partitionierung, Netzwerk, Tools-Auswahl) per Kommandozeile. Nicht empfohlen für unerfahrene Anwender. |
| Dokumentation | Kali: Ausgezeichnete offizielle Doku und Tutorials (Offensive Security). Viel Fachliteratur und Online-Ressourcen. | Parrot: Gute offizielle Doku und Wiki. Umfang etwas geringer als bei Kali, aber ausreichend für Einsteiger. | BlackArch: Eigene Anleitung (Wiki/Guide) existiert, ist aber noch relativ neu. Umfangreiche Anfänger-Guides fehlen weitgehend. Nutzer sind auf Community-Wissen (Arch-Docs) angewiesen. |
Für absolute Pentesting-Neulinge ist Kali Linux oft der Einstieg, da die Dokumentation sehr umfangreich ist und es von vielen Kursen/OSCP-Trainings vorausgesetzt wird. Parrot OS ist eine gute Alternative, besonders wenn du zusätzlich Wert auf Alltagstauglichkeit, Ressourcenschonung (ältere Hardware/VMs) und Privacy legst. BlackArch dagegen richtet sich an fortgeschrittene Nutzer, die maximale Tool-Vielfalt und Feineinstellungen wünschen, und erfordert umfassende Linux-Kenntnisse.
Kali ist ideal, wenn man sich auf offensive Security fokussiert (z.B. OSCP-Vorbereitung). Parrot bietet sich an, wenn zusätzlich privatsphärenorientierte und defensive Tools benötigt werden oder wenn man den Rechner auch als Alltags-Desktop nutzen möchte. BlackArch lohnen sich vor allem, wenn man eine maximale Toolsammlung benötigt und gerne tief ins System eingreift.
Stolpersteine:
- Kali: Kann Anfänger mit der Fülle an Tools überfordern. Der Standard-Root-Login ist aus Sicherheitssicht ungeeignet für Alltagsaufgaben. Weniger versierte Nutzer müssen sich zuerst an die Sicherheitsrichtlinien (z.B. nicht als Root surfen) gewöhnen.
- Parrot: Die etwas kleinere Community bedeutet weniger Tutorials als für Kali. Anfänger müssen sich auf einige Debian-typische Anpassungen einstellen (z.B. anderes Repositorium). Die Mischung aus offensiven und defensiven Tools kann zu Redundanz führen und das System aufgebläht wirken lassen.
- BlackArch: Ohne CLI-Erfahrung sind Installation und Wartung sehr schwierig. Das Rolling-Release-Modell kann zu Instabilitäten führen, wenn man nicht weiß, wie man Probleme löst. Die extrem große Toolauswahl kann Neulinge überfordern und das System unnötig aufblasen.
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